Schöne Bilder erzählen Geschichten. Und das gilt natürlich besonders für jene, die man irgendwann mal selbst gemacht hat. Mir geht es manchmal so, dass ich denke: Mann, hätte ich doch viel mehr fotografiert! An anderen Tagen werfe ich einen Blick in meine Foto-Bibiliothek und erstarre vor der schieren Menge an Files. Und da sind die ganzen analogen Fotos noch gar nicht dabei…
Auch wenn ich das Fotografieren nie professionell gelernt habe, so sind mir doch im Laufe der Jahre auf all meinen Reisen ein paar schöne Bilder gelungen. Sind wir ganz ehrlich: Oft natürlich durch Zufall und Glück!
Langer Rede kurzer Sinn: Ich habe Euch da mal ein paar meiner Lieblingsfotos herausgesucht, die mir rückblickend besonders gefallen. Und will ich Euch zu diesen ein bisschen was erzählen.
Mexiko ist eines meiner liebsten Reiseländer, und das nicht nur wegen Stränden wie diesem hier. Das Essen, die Menschen, die Märkte, die vielen Maya-Ruinen – es gibt wenige Länder, in denen man so viel entdecken kann! Als dieses Foto entstand, war ich gerade auf meiner einjährigen Reise um die Welt. Nach meinem Job als Tourguide in den USA entschloss ich mich, auf dem Landweg bis runter nach Panama zu reisen, bevor ich auf den nächsten Kontinent wollte. Hier in Zihuatenejo konnte man wirklich alles vergessen. Dieser Strand strahlte eine Ruhe aus, als befände er sich auf einem anderen Planeten. Der Laden, wo ich wohnte, war wegen der Nebensaison wenig besucht. Die Getränke nahm man sich einfach selbst aus einer großen Kühltruhe. Kein Wunder, dass genau an diesem Ort erst kurz zuvor auch Keith Richards ein paar Tage blau gemacht hatte!
Einige Monate später war ich dann endlich in Südostasien, wo ich schon immer hingewollt hatte. Auch hier entstanden einige meiner Lieblingsfotos. Erst kürzlich dachte ich so bei mir, dass ich eigentlich mal einen Artikel über den beliebten Loop durch Thailand, Laos, Vietnam und Kambodscha machen müsste, denn dieser Trip hat mich damals nachhaltig beeindruckt. Ein ganz besonderer Ort auf diesem Pancake-Trail ist natürlich Angkor Wat, auch wenn die alte Tempelanlage heutzutage völlig überlaufen ist. Doch abseits der Haupttempel kann man hier nach wie vor eine sehr mystische Stimmung erleben. Ich kam 2013 noch mal zurück an diesen fantastischen Ort, diesmal in einem Tuk Tuk. Hier könnt Ihr lesen, wie die bekloppte Reise durch Südostasien mit 21 Leuten und 7 Tuk Tuks so war.
Laos ist ein besonderes Land. Man fühlt sich dort stets ein wenig wie aus der Zeit gefallen. Besonders gilt das natürlich für all die kleinen Orte außerhalb der Hauptstadt Vientiane, die allerdings ebenfalls ihre Reize hat. Es würde mich interessieren, wie die Stimmung heutzutage in Vang Vieng ist. Denn der Idylle, wie man sie auf diesem Foto sieht, stand jahrelang einer der wildesten Party-Orte Südostasiens gegenüber. Nachdem man die ganzen Bars jedoch 2013 dem Erdboden gleich gemacht hat, könnte Vang Vieng nun endlich der wundervolle Ort sein, den man damals nur erahnen konnte. Wie ich selbst dort dermaßen stoned war, dass ich mit dem Fluss Liebe machen wollte? Das lest Ihr hier.
Als ich 2005 für eine Weile in Nordthailand lebte, kam mich meine Schwester besuchen. Das war besonders schön, da ich nun endlich mal wieder aus Chiangmai herauskam, wo ich mich als Mountainbike-Guide und Bar-Musiker verdingte. Auf unserer gemeinsam Reise entdeckten wir auch das verschlafene Kanchanaburi, das ich jedem nur empfehlen kann. Gerade weil es eben nicht auf der Reiseroute der meisten Backpacker steht. Vor allem sollte man natürlich die berühmte Brücke am Kwai auschecken und in einem schwimmenden Hotel schlafen. Ist man damit durch, dann lohnt sich ein Ausflug zu diesem tollen chinesischen Friedhof. Er hat es sogar in meine Sammlung der schönsten Friedhöfe der Welt geschafft. Ein Garant für schöne Bilder.
Es sind diese besonderen, unerwarteten Momente, die mich in Südostasien von Anfang an verzaubert haben, und das auch nach all den Jahren noch immer tun. Dies hier ist ein Schnappschuss vom Berg Doi Suthep, auf dem ein buddhistisches Kloster liegt. Ich finde die Mönche in Verbindung mit der vermeintlichen Leere dahinter einfach nur toll! Damals konnte ich noch nicht wissen, dass ich nur ein Jahr später täglich auf diesen Berg fahren würde, um ihn dann mit einer Gruppe Mountainbiker hinunterzustürzen. Zu dieser Zeit fotografierte ich dann auch all die anderen Tempel, die Chiangmai so zu bieten hat.
Myanmar, immer wieder Myanmar. Nicht nur, dass man hier alle naselang schöne Bilder wie dieses schießen kann. Man hat auch noch ständig das Gefühl, sich auf einem fremden Planeten zu bewegen. Einem Planeten mit sehr freundlichen Menschen. Kein Land hat dermaßen viele Geschichten aus mir herausgekitzelt wie Myanmar. Etwa die Geschichte über das per Muskelkraft angetriebene Riesenrad ist ein guter Start all meine Anekdoten aus diesem fantastischen Reiseland!
Ich glaube nicht, dass dem alten Mann klar war, wie gut er in dieses schöne Bild passt, als er sich dort zum Angeln niederliess. Aber die berühmte Brücke macht eigentlich immer eine gute Figur. Der Wermutstropfen: Man hat sie im Krieg komplett weggebombt. Was man jetzt sieht, ist also alles nachträglich wieder aufgebaut worden. Ist man mal da, sollte man nicht die Jungs vom Bridge Divers Club verpassen, die tatsächlich von der höchsten Stelle in den Fluss springen. Mich verschlug es damals nach Mostar auf der bekloppten Reise in die Ukraine, mit 21 Leuten und 7 Schrottautos…
Bali ist ein Ort, den ich unterbewusst schon lange auf meiner Liste hatte. Doch tatsächlich ist es dort noch viel schöner, als ich erwartet hatte, und viele schöne Bilder sind dort entstanden. Und gerade Ubud ist vermutlich das schönste Dörfchen, das mir bisher untergekommen ist. Der einzige Haken an diesem tollen Tempel hier ist, dass im Seitenflügel ein Starbucks eingebaut ist. Das ist dann nicht mehr ganz so authentisch… Hier gibt es alle Tipps für eine Reise nach Indonesien.
15 Jahre nach meinem ersten Besuch in Indien (vergleiche etwa meine Geschichte über die Reise im Horror-Bus) machte ich mich ein zweites Mal auf in Richtung Subkontinent. Man muss schon wirklich eine Menge Energie angesammelt haben, um sich diesem Wahnsinn zu stellen, der sich Indien nennt! Ein gutes Beispiel hierfür sind die Lachclubs in Bangalore, die Dr. Madan Kataria ins Leben gerufen hat. Da ich schon seit Jahren mit einer Ausbildung zum Lachyoga-Trainer liebäugele, schrieb ich den ‚Giggling Guru‘ einfach mir nichts, dir nichts an. Woraufhin er einfach zurückschrieb! Und mich zu einem Nachmittag mit ihm einlud, der mich auch in diesen tollen Lachclub führte. Dieses Foto macht mich noch heute jedes Mal instantly glücklich!
Wie es so ist: Lieblingsfotos entstehen oft dann, wenn man gar nicht damit rechnet. Nachdem wir auf unserer Tour durch Südostasien in 7 Tuk Tuks hier auf den 4000 Inseln ein paar Tage haltgemacht hatten, waren wir nun eigentlich fest entschlossen, nach Kambodscha einzureisen. Leider sahen das die kambodschanischen Grenzer aber anders. Und so hingen wir schließlich noch einen kompletten, tatenlosen Tag direkt an der Grenze fest. Gegen Abend jedoch schlichen wir uns noch mal zu den Wasserfällen, wo nun gar keine Touristen mehr waren. Dafür aber schöne Bilder der untergehenden Sonne. Den Schwarm Vögel hätte ich mit Photoshop nicht besser hinbekommen!
Warum in die Ferne schweifen? Schöne Bilder findet man auch in der Nähe! Tatsächlich habe ich in den letzten Jahren gleich mehrere Ziele bereist, für die man nicht in ein Flugzeug steigen muss. Im Gegenteil: Man ist mit dem Auto in ein paar Stunden da. Mehrere dieser Orte haben mich so nachhaltig beeindruckt, dass ich ihnen auf dem Blog seither eine ganze Rubrik widme: Die Ferne, so nah. Eines dieser Ziele, die Sächsische Schweiz, kann ich gerade Berlinern wirklich wärmstens ans Herz legen. Nicht nur sind die Felsen, wie man sie auf dem Foto oben sieht, sehr beeindruckend. Man kommt unterwegs auch noch durch Dresden und an tollen Schlössern vorbei. Alle Tipps für eine solche Kurzreise, gibt es hier.
Portugal als Reiseziel war eigentlich nur eine Verlegenheitslösung. Wir wollten mit unserem Hundchen verreisen, und viele Airlines machen einem das nicht gerade leicht. Umso überraschter war ich dann von der Schönheit des kleinen Landes am Atlantik, das ich zuletzt vor 20 Jahren besucht hatte. Lissabon ist wirklich eine tolle Stadt, in der man viel erleben kann. Doch die Strände an der Algarve setzen da noch mal eins drauf! Mein Tipp: Im Frühling hinfahren. Alle weiteren Empfehlungen für Lissabon gibt es hier, alle für die Algarve hier.
Ich habe mittlerweile 60 Länder dieser Welt bereist. Doch Indien ist in meinen Augen noch immer das bekloppteste von allen! Aber damit nicht genug: Man wünscht sich eigentlich ständig eine Stirnkamera, die nonstop läuft, denn alle naselang bietet einem der Subkontinent interessante Foto-Motive. Es sind nicht imemr schöne Bilder, aber immer Bilder, die nur Indien liefern kann. Dieses schöne Bild hier entstand aus einer Schnapsidee. Mein Freund John und ich hatten darüber philosophiert, doch mal Royal Enfields zu mieten und damit durch Indien zu schüsseln. Das Gute ist, dass wir auch noch die beknacktesten Ideen meistens in die Tat umsetzen. Und so ist auch dieses Foto hier vom Sattel des schweren indischen Mottorads aus entstanden. Hier alles, was man für einen solchen Trip wissen muss.
2015 schaffte ich es endlich auf den afrikanischen Kontinent, und das gleich zwei mal. Im Januar reiste ich von Namibia bis Tansania, im November ging es dann nach Marokko. Malawi ist ein Land, in dem die Uhren buchstäblich anders gehen. Die Menschen sind bitterarm, aber sehr herzlich. Und die Landschaft weiß immer wieder aufs Neue zu überraschen. Obwohl ich schon so viel vom Malawi-See gehört hatte, haute mich seine Schönheit und Ursprünglichkeit dann wirklich um. In besonders guter Erinnerung habe ich genau jenen Moment, den das Foto oben eingefangen hat. Frühmorgens streckte ich meinen Kopf aus dem Zelt, nur um direkt die einheimischen Fischer dabei zu sehen, wie sie ihren Fang an Land holen. Einfach nur bildschön! Hier gibt es alle meine Erlebnisse im südlichen Afrika zum Nachlesen.
Victoria Falls, Simbabwe
Ein paar Wochen vor dem Malawi-See machten wir an einem weiteren unwirklichen Ort Halt, der mir in sehr guter Erinnerung geblieben ist: Die Viktoria-Fälle. Die Fälle selbst sind ein beeindruckendes Naturschauspiel. Das Örtchen macht es mit all seinen uralten Luxus-Hotels sehr leicht, sich in die koloniale Ära hineinzuversetzen. Dazu noch bietet das Dörfchen Victoria Falls eine riesige Auswahl an adrenalingeladenen Aktivitäten. Nicht ganz billig, aber absolut empfehlenswert: Ein Bad im tosenden Devil’s Pool direkt am oberen Rand der Wasserfälle! Hier findest Du Text, Fotos und Video zu diesem außergewöhnlichen Abenteuer.
Mehr schöne Bilder findest Du hier:
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