11 Fragen an Life is a Trip

Vielen Dank an Caroline von shavethewhales, die mir diese Fragen gestellt hat! Ich habe ihren Blog erst neulich entdeckt, aber es lohnt sich wirklich immer, dort mal vorbeizuschauen!

1. Was war das Widerlichste, was du auf Reisen je gegessen hast?

Ich habe unterwegs schon sehr viele widerliche Sachen gegessen. Denn ich liebe fremdes Essen und wähle mir meine Reiseziele tatsächlich auch oft nach dem kulinarischen Angebot aus. Und man kann ja schließlich erst wissen, ob etwas schlecht schmeckt, wenn man es probiert hat. Right? Ich schreibe übrigens gerade an einer Fortsetzung…

2. Was war das abgefahrenste Transportmittel, mit dem du je gereist bist?

Da fallen mir wirklich einige ein! Das ist ja das Tolle am Reisen, dass man Konzepte wie Auto, Boot oder sogar Flugzeug in manchen Ländern noch mal völlig überdenken muss. Mein ganzes Buch ‚Making Moves‚ dreht sich im Grunde um abgefahrene Transportmittel. Doch wenn ich wirklich eines auswählen muss, dann ist es vermutlich das Tuk Tuk. Gar nicht so sehr das Gefährt selbst, vielmehr meine Reise mit einem solchen, die ich wohl nie vergessen werde. Naja, oder vielleicht der Hershey-Train, den ich für 10 Minuten selbst steuern durfte!

Tuk Tuk Sunset

3. In welchem Transportmittel wird dir am schnellsten schlecht?

Wenn ich nicht selbst fahre, dann wird mir eigentlich überall schnell schlecht. Gerne in Bussen, noch lieber aber auf Booten. Doch in Nicaragua hat mir mal ein treusorgender Mitreisender eine Handvoll Pillen zugesteckt, wie sie auch auf Kreuzfahrtschiffen verteilt werden: Dimenhydrat. Ein Wundermittel! Nicht nur, dass einem nach der Einnahme nicht mehr im Ansatz übel wird. Man hat auch noch sehr klare Gedanken, bevor man dann lange schläft und am Ende ziemlich erholt aufwacht. Eine runde Sache, wie ich finde. Auch gut aber: Ein Akupressurband gegen Übelkeit auf Reisen und bei Schwangerschaft. Hilft genauso, und das auch noch ohne Chemie. Nur die klaren Gedanken bekommt man davon nicht.

4. Wer war dein nervigster Reisebegleiter?

Ich denke, da hat sich ein Vietnamese ganz nach oben gespielt. Auf einer 15-stündigen Fahrt von Laos nach Vietnam schlief ich auf drei Säcken Reis im hinteren Teil des Busses. Als ich im Halbdunkel der Nacht zu mir kam, lag der Typ in Löffelchenstellung hinter mir, hatte seine Arme um mich geschlungen, und liess sich auch nach mehreren Versuchen nicht abschütteln. Vermutlich war ihm einfach kalt. Ich werde es wohl nie erfahren.

5. Welches Tier, das du auf Reisen getroffen hast, hättest du gern eingepackt und mitgenommen?

Am Liebsten jedes! Aber dann hätte ich mittlerweile einen gut bestückten Zoo. Gerne fotografiere ich mich aber mit Hunden. Und manchmal auch mit Vögeln:

Marco Buch mit einem geretteten Vogel in Bali

6. An welchem Strand hast du die schönste Muschel deines Lebens gefunden?

Also da bin ich jetzt ein bisschen überfragt. Wahrscheinlich war das, als es noch wirklich Muscheln zu finden gab. Und die Strände auch noch voll waren von Krebsen und Seepferdchen. Lange her. Und daher wahrscheinlich während einer Reise mit meinen Eltern auf den Kanarischen Inseln. Ich müsste im Keller graben, um die Kiste zu finden, in der sich alle Muscheln, Steine und Tannenzapfen von Reisen befinden…

7. Welcher Name eines Landes oder einer Stadt klingt für dich so gut, dass du sofort hinwillst?

Der Sehnsuchtsname schlechthin war immer Mandalay, aber da habe ich es dann vor ein paar Jahren endlich hingeschafft. Schön da, aber auch sehr staubig! Auch der Name Odessa trägt in sich eine Faszination, die man nicht rational erklären kann. Da bin ich vorletztes Jahr leider knapp dran vorbei gefahren. Und dann vielleicht noch Guayana.

8. Welches Kleidungsstück hast du dir auf Reisen gekauft und zu Hause nie wieder angezogen?

Auch da gibt es viele. Gerade als ich ein Jahr am Stück unterwegs war und bei meiner Rückkehr fünf große Pakete mit Kram vorfand, den ich mir selbst von unterwegs zugeschickt hatte, waren da einige Käufe dabei, die ich bereits nicht mehr nachvollziehen konnte. Letztes Jahr erstand ich am Grenzübergang Kambodscha-Thailand aus Langeweile ein Eichhörnchen-Kostüm. Das hätte ich gerne auch zuhause getragen, musste jedoch bald einsehen, dass die Größe meiner Patentochter besser passt als mir. Sie ist 5…

9. Welche Musik im Reisebus hat dich am meisten in die Verzweiflung getrieben?

Fast jede Busfahrt in Asien ist in puncto Musik eine wahre Zumutung! Aber die Krönung war eine Fahrt durch Vietnam, bei der man nicht Musik spielte, sondern den Ton der Fernseher bis zum Anschlag aufgedreht hatte. Dort lief in Dauerschleife ein chinesischer Martial Arts Film, den man auf Vietnamesisch synchronisiert hatte. Und das, ohne den chinesischen Originalton auszublenden!

10. Welches war die hässlichste Postkarte, die dir je geschickt wurde?

Ich muss sagen, dass mir schon sehr lange niemand mehr eine Postkarte geschickt hat. Aber ich erinnere mich gut an Zeiten, da meine Freunde und ich uns Postkarten schickten, die eigentlich nichts als Bierdeckel oder völlig zugesaute Servietten waren, schlampig mit einer Adresse und einer Briefmarke versehen. Doch über jede einzelne habe ich mich sehr gefreut!

11. In welchem Land hast du die wildeste Party deines Lebens gefeiert?

Auch hier fällt es mir wirklich schwer, eine Auswahl zu treffen. Denn ich habe mich bereits ausgiebig mit dem Thema Feste beschäftigt, in der Theorie wie in der Praxis. Doch die wildeste Party – wenn man diese wundervolle Zusammenkunft Verrückter denn so nennen will – ist und bleibt vermutlich das Burning Man. Schräger wird es nicht. Und wenn doch, möge man mir bitte eine kurze Nachricht zukommen lassen, wo!

Burning Man Stillelebn

Die Regel besagt, dass ich diesen Fragebogen an andere Reiseblogger weiterreichen soll (ich werde mich davor hüten, den schrecklichen Begriff für diese moderne Form des Poesiealbums auch nur in den Mund zu nehmen ;-)). So sei es. Wie wär’s denn mit Euch, geschätzte Kollegen Weltenbummlermag,  Zenbackpacker, sovielzusehen, People on my way, Pedal the World, freibeuterreisen?

Und da die andere Regel ist, sich neue Fragen auszudenken, hier meine Fragen:

1. Warum ist Reisen Deine Leidenschaft?

2. Welcher Ort ist so toll, dass Du ihn nicht mal jemandem empfehlen möchtest, damit er nicht vom Lonely-Planet-Effekt versaut wird? (Gemeine Fangfrage, nicht wahr?)

3. Wenn Du bis zu Deinem Lebensende nur noch die Küche eines bestimmten Landes essen dürftest, welche wäre das?

4. Welche Fähigkeiten hast Du Dir bereits auf Reisen angeeignet?

5. Was war Deine ungewöhnlichste Art, von A nach B zu gelangen?

6. Was ist Dein nächstes Reiseziel und warum?

7. Was ist Dein Ratschlag an jemanden, der gerne reisen würde, sich aber nicht so richtig traut?

8. Was waren Deine absolut besten drei Reiseerlebnisse?

9. Welche Sprache war für Dich auf Reisen bisher am Faszinierendsten?

10. Wie lange wärest Du im Idealfall pro Jahr unterwegs?

11. Was war ein Erlebnis auf Reisen, mit dem Du wirklich nie gerechnet hättest?

Ich freue mich auf Eure Antworten!

 

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8 Kommentare

  • Die Musik in asiatischen Reisebussen finde ich eigentlich immer ganz unterhaltsam ;) Aber das mit dem Film stelle ich mir auch schwierig vor – vor allem weil beide Sprachen sich so quietschig anhören, wenn man sie nicht versteht…

    • Danke, Nina! Und das tollste am Bild vom Burning Man ist noch, dass ich erst Wochen später bemerkt habe, dass ich den Schuss meines Lebens eingefangen habe. Denn das war noch analog und es dauerte ne Weile, bis ich die Fotos entwickeln konnte.

  • Jahaha, das mit dem TV im Bus, genau das hatte ich auch in Ägypten, nur mit Revolverheldenscheiß und Ballaballa, und genauso habe ich mich dann auf der Fahrt auch gefühlt – zum Auskreisen. Aber: Heute fange ich an, mich vor Lachen zu kringeln, wenn ich an die Gespräche denke, die meine Schwester und ich währenddessen geführt haben… :D

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