Unerwartete Sehenswürdigkeiten in Chumphon

Der Thailand-erprobte Reisende kennt Chumphon vermutlich als Verkehrsknotenpunkt zu den Inseln im thailändischen Golf. Ob Nachtzug oder Nachtbus, entweder man landet in Surat Thani oder eben in Chumphon, von wo aus die Boote nach Koh Phangan, Koh Tao und Koh Samui gehen.

Doch tatsächlich hat die Region um Chumphon mit ihren 220 Kilometern Küste viel mehr zu bieten als Bootsanlegestellen, vor allem nämlich authentisches thailändisches Leben!

Ich habe mal ein paar Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten um Chumphon für Dich getestet und kann Chumphon wirklich wärmstens empfehlen!

Obststand in Chumphon
Früchte ohne Ende: Chumphon

Echtes Thai-Leben in Chumphon

Eigentlich kaum zu glauben, aber hier auf dem Festland ist man als westlicher Besucher noch fast ein Exot. Und das macht eine Menge Spaß, da die Einheimischen so neugierig und unvoreingenommen freundlich sind, wie ich das noch von meinen ersten Thailand-Reisen vor 15 Jahren erinnere. Thailand – das ist das ‚Land of the two seas‘, mit den Andamanen im Westen und dem Golf von Thailand im Osten.

Wer etwas Zeit hat, sollte in Chumphon und unmittelbarer Umgebung ein paar Orte genauer unter die Lupe nehmen.

Pak Nam Fresh Market

Man kann den Tag kaum besser beginnen: Ein authentischer, wuseliger Markt, von vielen kleinen Essensständen umgeben.

Verkäuferin an Gemüstestand in Pak Nam
Die Menschen freuen sich, Besucher zu sehen.

Man findet ihn im Fischerdorf Pak Nam, 20 Minuten von Chumphon entfernt. Am besten schweift man erst mal etwas durch die Gegend, kauft hier und dort ein paar Leckereien und lächelt mit den Einheimischen um die Wette. Und dann lässt man sich in einem der Cafés für ein echtes thailändisches Frühstück nieder. Wir haben super gegessen im Thai Heng Café.

Frauen an einem Marktstand in Pak Nam, Chumphon
Viel näher kann man den Einheimischen nicht kommen.
Marco Buch mit Hund in Pak Nam
Und viele Hundefreunde findet man hier auch.

Hafen und Fischmarkt in Pak Nam

In Pak Nam mündet der Fluss Tha Thaphap ins Meer, daher haben sich hier die Fischer angesiedelt. Unter den Thais heisst es, die Fischer seien ein freundliches Völkchen. Und so habe ich das auch vor Ort wahrgenommen.

Boot im Hafen von Pak Nam

Am Hafen Chumphons geht es zwar eine Ecke rauer zu – mit rostigen Kähnen, rauchenden Fischern und einer Menge toter Fische und Krebse auf dem glitschigen Boden.

Menschen sortieren Fische am Hafen in Pak Nam

Und doch sind die Einheimischen interessiert an Besuchern und präsentieren gerne ihren Fang des Tages. Ein authentisches und spannendes Erlebnis!

Zwei Fischer wiegen große Fische auf einer Waage

Tipp: Immer vorher fragen, ob die Menschen fotografiert werden möchten oder nicht. Eigentlich klar.

Chumphon Walking Street

Wer Thai Food mag, der kann die Nachtmärkte Thailands eigentlich nur lieben. Chumphon bietet einen beachtlich großen Nachtmarkt, Walking Street genannt. Und hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten. Staunen, kleine Speisen probieren, thailändische CDs probehören, Leute beobachten. Ist man dann erschöpft, kehrt man in einer der ursprünglichen Kneipen ein für ein Bier oder eine üppigere Mahlzeit.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in der Region Chumphon

Guter Überblick am Khao Matsee Viewpoint

Der Khao Matsee Viewpoint bietet eine tolle Panorama-Aussicht über die Provinz Chumphon. Zur einen Seite blickt man hier auf das weiter oben erwähnte Pak Nam.

Blick auf Pak Nam vom Khao Matsee Viewpoint
Pak Nam von oben.

Der Blick nach Süden geht über Palmenhaine und Strände bis hin zu den kleinen der Küste vorgelagerten Inseln.

Ausblick über die Region Chumphon vom Khao Matsee Viewpoint
Der Blick geht weit in Richtung Süden.

Am Viewpoint gibt es auch einen kleinen Tempel sowie einen Imbiss-Stand. Hier kann man sich einen Schwalbennest-Saft holen und mit diesem gesunden, geschmacklich jedoch  etwas gewöhnungsbedürftigen Getränk die Aussicht genießen.

Marco Buch mit Einheimischen am Khao Matsee Viewpoint
Oder man findet auch hier neue Freunde..

Der Mangrovenwald im Mu Ko Chumphon National Park

Mangroven sind für uns Westler ein exotisches Gewächs. Und in diesem riesigen Park kann man sie ausgiebig bestaunen. Über eine Hängebrücke gelangt man auf einen Stelzenpfad mitten durch die Salzpflanzen und kann Vögel, Krebse und Schlammfische aus nächster Nähe beobachten.

Hängebrücke im Mu Koh Chumphon National Park
Schön, aber ganz schön wacklig!

In einer kleinen Hütte gibt es zahlreiche Informationen zu Flora und Fauna des Naturparks.

Stelzenpfad durch die mangroven im Mu Koh Chumphon National Park

Das Tollste hier: Nicht viele Besucher verirren sich hierher. Und so kann man die unvergleichliche Soundcollage der Mangrovenbewohner fast alleine genießen!

Marco Buch im Muh Ko Chumphon
Viel zu sehen, viel zu hören im Mangrovenwald!

Eintritt: 200 Baht (Mai 2019: 5,60 Euro)

Böller anzünden am Prince of Chumphon Shrine

Der hübsche weiße Tempel ist König Rama V gewidmet, der die moderne Marine Thailands entwickelt hat. So finden sich in und um den Tempel viele Figuren und Schreine, die den alten König und die Marine zum Thema haben.

Tempel am Prince of Chumphon Shrine

Man kann es den Thais gleichtun und sich für ein paar Baht Knallkörper kaufen, die dann in einem kleinen Häuschen gezündet werden. Oder aber man geniesst einfach die tollen Ausblicke auf den schönen Sairee Beach.

Der schönste Strand Chumphons: Thung Wua Laen

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere: Als ich mit John und Gui auf der Flossexpedition durch Thailand war, stoppten wir auch für ein paar Tage am Thung Wua Laen Beach, kurz TWL genannt. Ganz ehrlich: Warum hier immer so wenig los ist, kann ich mir bis heute nicht erklären.

Luftbild des Thung Wua Laen Beach

Der Strand ist breit und lang, hübsch und unverbaut. Es gibt ein paar Restaurants mit leckeren Meeresfrüchten, eine Handvoll Unterkünfte und Beach Shops sowie eine Bar, in der abends manchmal Bands und Feuerjongleure auftreten. Aber da man hier immer fast alleine ist, ist der TWL vor allem der perfekte Ort zum entspannen.

Strand und Meer am Thung Wua Laen beach

Anders staunen am Nong Yai Tang Chang Public Park

Ein ungewöhnliches Ausflugsziel ist der Nong Yai Tang Chang Public Park. Hier kann man einiges lernen über den Damm, den König Rama IV bauen ließ, um die Bewohner der Region vor den wiederkehrenden Überschwemmungen zu schützen.

Brücke zu einer Insel im Nong Yaii Tang Chang Public Park

Toll und fotogen ist die hölzerne Brücke mit den vielen Thai-Flaggen, die zu einer kleinen Insel führt. Auch hier wieder schön: Man ist aller Wahrscheinlichkeit der einzige Westler, der sich hierher verirrt, und trifft daher auf interessierte Menschen mit lächelnden Gesichtern.

Thai-Gerichte selbst kochen: Bang Mak Chumphon

Das Thai-Essen hier im Süden hat oft noch mal einen ganz anderen Touch. Alles ist wahnsinnig lecker, aber viele Gerichte sind selbst für den geübten Gaumen höllisch scharf.

Wer Interesse daran hat, die südliche Variante des Klassikers Pad Thai oder ein Chumphon Green Curry selbst kochen zu lernen, der sollte bei dieser netten Familie vorbeischauen. Von der Ernte der Kokosnuss für die Kokosmilch bis hin zum Kochen der Nudeln kann man hier den Entstehungsprozess einiger Thai-Gerichte beobachten und mitunter sogar selbst anpacken.

Marco Buch beim Kokosraspeln
Mit dem Raspeln des Kokosfleischs beginnt der ganze Spaß.

Die über achtzigjährige Oma des Hauses ist herzerwärmend süß und kennt die besten Rezepte! Selbstverständlich bleibt man nach dem Kochen noch eine Weile, um die Früchte der harten Arbeit selbst zu verzehren. Ein lehrreiches, authentisches und sehr heimeliges Erlebnis!

Alte Frau und Zutaten in Bang Mak

Zu buchen bei Glory Travel, kurze email an Chefin Pong genügt: rsvn@glorytravel.asia

Kleine Inseln statt der üblichen Verdächtigen – Chumphon National Park

Wie gesagt: Von Chumphon ist es nur ein Katzensprung nach Koh Tao oder Koh Phangan. Doch ich empfehle sehr, stattdessen die kleineren, unbekannten Inseln des Mu Ko Chumphon Parks zu erkunden. Am besten geht das während einer eintägigen Schnorcheltour ab Chumphon, etwa mit Tonplam Voyage Tour.

Ein Speedboot fährt Dich zunächst den Fluss runter, was bereits ein echtes Erlebnis ist. Man passiert bunte Fischerboote, kleine Barken, den wuseligen Hafen von Pak Nam und sogar einen Bootsfriedhof.

Boote im Hafen von Pak nam
Nun bekommt man den Hafen von Pak Nam noch mal von der anderen Seite zu sehen.

Dann öffnet sich der Fluss und man passiert ein paar Felsen, bis man schließlich die wundervollen Inseln des Nationalparks erreicht.

Koh Ngam Yai

Koh Ngam Yai ist gleich echter Hingucker, denn in teils luftiger Höhe sind hier simple Hütten in die Felsen gebaut.

Hütten in Karstfelsen im Mu Koh Chumphon National Park

Hier wohnen jene Menschen, die auf den Inseln im Golf die heißbegehrten Schwalbennester ‚ernten‘. Ich habe ja bereits einmal in Chinatown eine Schwalbennestsuppe getestet und kann mir persönlich nicht ganz erklären, warum Gourmets für diese aus Vogelspucke zusammengezimmerten Nester nicht selten mehrere tausend Euro hinblättern.

Die Hütten jedenfalls sehen super aus und die hohen Karstfelsen tun es auch. Und dann gibt es noch einen Felsen, der wie die Hand Buddhas aussieht, ohne Frage der Hit unter den thailändischen Touristen.

Luftbild von Ko Ngam Yai

Vor Ko Ngam Yai und Ko Nam Noi kann man gut schnorcheln, wenn die See ruhig ist. Tatsächlich lassen sich hier mit etwas Glück sogar Walhaie beobachten!

Koh Lung Ga Jiw

Die Insel Koh Lung Ga Jiw ist fast zu schön, um wahr zu sein. Einsame, weiße Strände vor Karstfelsen, Hütten auf den Felsspitzen und astreines türkises Wasser.

Luftbild von Lung Ga Jiw Island

Das allerbeste auch hier: Man hat dieses kleine Paradies ganz für sich allein.

Strand und Hütte auf felsen auf Lung Ga Jiw

An Bord des Bootes wird ein üppiges Mittagessen für alle Teilnehmer transportiert und das lässt sich hier unter einem Palmdach besonders stilecht zu sich nehmen. Und mit etwas Glück bekommt man noch von den wenigen Einheimischen, die auf der Insel leben, einen Snack aus getrocknetem Fisch zubereitet.

Marco Buch auf einer Schaukel auf Lung Ga Jiw
Die Insta-Posen sitzen!

Robinson Crusoe spielen: Koh Kula

Von dieser kleinen Insel hörte ich schon, als ich damals von Khao Lak aus für einen Thailand-Führer schrieb. Sie ist fast mein Favorit dieser ganzen Reise, man erreicht sie am besten vom Saireee Pier aus. Interessanter Fakt: Es muss ganz hier in er Nähe gewesen sein, wo wir damals letztendlich das Floss bauten und spektakulär sanken!

Schwimmender Steg vor Koh Kula
Der Pfad zum Glück: Koh Kula.

Koh Kula hat einen hübschen, gar nicht mal so kleinen Strand, ein Restaurant mit extrem leckerem Essen und sogar eine Aufzuchtstation für Meeresschildkröten. Sonst gibt es hier summa summarum eigentlich nichts. Das Tollste aber: Die Park Ranger stellen hier einige Zelte direkt am Strand bereit, in denen man zum Selbstkostenpreis (30 Baht für das Zelt, 100 Baht für Wasser und Strom) übernachten kann!

Strand und Vegetation auf Koh Kula
Direkt hier am Strand kann man im Zelt schlafen. Einziger Wermutstropfen: Der ewig laufende Generator.

Tipp: Im Restaurant unbedingt den süßen Tintenfisch probieren, eine Spezialität des Südens von Thailand. Die Dinger schmecken mir sonst eigentlich nie so richtig, aber hier sind sie eine echte Delikatesse!

Das Boot legt in Amphur Sawee ab und kostet 1500 Baht (Mai 2019: 42 Euro).

Long Tail Boats vor Ampor Sawee
Die Farben der Long Tail Boote entschädigen für den Monsunregen.

Chumphon Hotel

Die letzten Male übernachtete ich in Chumphon immer in bereits in die Jahre gekommenen Unterkünften. Doch ganz neu gibt es nun mit dem Loft Mania ein Boutique Hotel, das mit seinem modernen Design so gar nicht in die kleine Stadt passen will. Stylish eingerichtete Zimmer, gepflegter Pool, Fitness-Studio und sogar ein Coffee-Shop direkt nebenan. Hier kann man sich richtig wohlfühlen und aus den oberen Stockwerken schweift der Blick über das ganze kleine Städtchen.

Nachtleben in Chumphon

Klar, man sollte im kleinen Chumphon nicht allzu viel erwarten. Aber wer einmal in die angenehme Entspanntheit der Region eingetaucht ist, der wird sich auch im unaufgeregten Nachtleben Chumphons wohlfühlen.

Schön ist es beispielsweise im Old Times Cafe, wo man bei Craft Beer einheimischen Musikern lauschen kann. Hier kann man drinnen wie draußen sitzen und wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach komplett von Einheimischen umgeben wiederfinden.

Etwas mehr Trubel findet man im De Rust, einem großen Biergarten, in dem Bands Thai-Musik, aber auch westliche Klassiker spielen. Hier am besten einen 3-Liter-Turm Leo-Bier bestellen und sich dann einfach komplett auf das Thai-Leben einlassen.

Mann mit getrocknetem Tintenfisch
Absolutes Highlight im Süden Thailands: Die freundlichen Einheimischen!

Anreise nach Chumphon

Die Anreise in den Süden Thailands erfolgt über Bangkok. Thai Airways bietet täglich Direktflüge von mehreren deutschen Städten wie Frankfurt oder München an. Zubringer mit Lufthansa ab allen deutschen Flughäfen sowie Rail&Fly sind im Ticket eingeschlossen. Der Flug dauert knapp 11 Stunden.

Wer etwas Zeit hat, dem empfehle ich den Nachtzug runter nach Chumphon. Leute mit weniger Zeit sollten direkt von Bangkok weiterfliegen. Leider muss man hierfür zumeist den Flughafen wechseln. Der Skytrain, der dann beide Flughäfen verbindet, sollte aber in den nächsten Jahren vollendet werden, was den Transfer deutlich erleichtern wird.

Transparenz: Eine unbezahlte Pressereise hat mir diese tollen Einblicke in eine mir noch nicht so vertraute Region ermöglicht. Flug, Unterkunft, Verpflegung und alle Aktivitäten wurden mir von der Tourism Authority of Thailand und Thai Airways bezahlt, was die Objektivität meiner Berichterstattung jedoch nicht beeinflusst. Vielen Dank an dieser Stelle!

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