Die Philippinen bestehen aus sage und schreibe 7107 Inseln, und eine davon ist schöner als die andere. Um wirklich alles zu sehen in diesem faszinierenden Land, bräuchte man mindestens ein ganzes Jahr. Und so meine Philippinen Highlights letztlich nur unvollständig sein. Doch aus allen Empfehlungen, von denen ich im Vorfeld gelesen und von anderen Reisenden gehört habe, habe ich mir selbst eine Tour zusammengestellt, die mir wahnsinnig gut gefallen hat und deren Philippinen Highlights ich Euch nun präsentieren möchte:
Manila
Jeder, aber auch jeder hat mir im Vorfeld von Manila abgeraten. Zu laut, zu schmutzig, zu gefährlich…. Ich bin trotzdem hingefahren und kann dies nur jedem empfehlen. Ganz abgesehen davon, dass die Flüge hierher meistens viel günstiger sind als etwa nach Cebu. Manila und Cebu sind die beiden Drehkreuze, um die Philippinen zu entdecken. Tatsächlich reist man hier oft per Flugzeug, da die Flüge gerade mit etwas Vorlauf extrem günstig sind.
Aber zurück zur Hauptstadt. Mein Tip für Manila ist, das Touri-Viertel Makati komplett zu umschiffen, denn zum einen bekommt man dort nur ein verwaschenes Bild der Philippinen, zum anderen wird man an jeder Ecke mit hässlichem Sex-Tourismus konfrontiert. Stattdessen sollte man in Santa Cruz schlafen, und zwar ganz konkret im Red Carabao Hostel. Ich denke, dass die Wahl dieses Hostels meinen Eindruck von Manila nachhaltig beeinflusst hat!
Santa Cruz könnte man als das echte Manila bezeichnen. Manche sagen, es ist gefährlich. Doch ich (und alle anderen im Hostel) haben nicht eine einzige schlechte Erfahrung gemacht.
Nord-Friedhof
Dieser Ort war im Grunde das einzige, was ich in Manila wirklich sehen wollte. Praktischerweise liegt er direkt neben dem Red Carabao. Was ist so besonders hier? Es handelt sich um einen riesigen Friedhof, auf dem Menschen in den Gruften leben. Sie schlafen, kochen und essen neben den Gräbern ihrer Angehörigen. Auf diese Weise entsteht eine eigene kleine Stadt. Eine Besichtigung kann ich nur jedem ans Herz legen. Vorab bemerkt: Ich denke, dass es den Menschen auf dem Friedhof besser geht als vielen Slum-Bewohnern im Rest der Stadt. Und sie sind Besuchern gegenüber sehr offen. Nichtsdestotrotz sieht man mitunter auch kleine Kinder, die bereits Klebstoff-abhängig sind. Und natürlich eine Menge Armut.
Will man noch etwas Gutes tun, so kann man Stifte und Hefte für ein französisches Hilfsprojekt mitbringen, das auf dem Friedhof Kinder dazu bewegt, zur Schule zu gehen. Hier gelangst Du zu Ihrer Facebook-Seite. Jeder ist willkommen, der vor Ort mithelfen möchte.
Chinese Cemetary
Der chinesische Friedhof, direkt neben dem Red Carabao gelegen, ist ebenfalls einen Besuch wert, besonders kurz vor Sonnenuntergang.
Manila Sehenswürdigkeit: Märkte
Für mich persönlich immer wieder aufs Neue toll: Ganz normale Strassenmärkte. Vom Red Carabao läuft man hierfür einfach den Aurora Boulevard Richtung Südosten und biegt an der großen Kreuzung nach rechts ab. Auf diesem Strassenmarkt gibt es von Klamotten über Elektronik bis zu Lebensmitteln aller Art wirklich alles zu kaufen und es herrscht eine tolle Atmosphäre!
Red Carabao Hostel
Das Hostel selbst bietet unzählige Möglichkeiten der Vergnügung. Es gibt eine große Dachterrasse mit einem Hammer-Ausblick, eine Küche zur Selbstverpflegung und einen Billardtisch. Das Hostel funktioniert als eine Art Kollektiv aus hilfsbereiten Reisenden und ist eng mit der Couchsurfing-Community Manilas verbandelt. Das hat gleich mehrere Vorteile: Man trifft hier fast immer Filippinos, mit denen man sich austauschen kann und man kann sich unzähligen Touren anschliessen, oft auf Spendenbasis. Abends wird oft zusammen auf der Dachterrasse gegessen, gequatscht und musiziert. Ich persönlich hatte keine Sekunde das Gefühl, in einem Hostel zu wohnen, sondern viel ehr in einer sehr netten, sehr internationalen Kommune. Absolut empfehlenswert!
Hahnenkampf in Manila
Ich habe lange mit mir gehadert, denn ich bin ein großer Tierfreund. Doch da die Filippinos absolut Hahnenkampf-begeistert sind, wird man mit einem Boykott vermutlich kaum etwas ändern. Es war sehr interessant, den Einheimischen beim Wetten auf die Hähne zuzusehen. Der Lärmpegel und die visuellen Eindrücke liessen einen fast glauben, in einem Film zu sein! Doch das Geschehen auf der Bühne ist wahrlich brutal. Die Hähne, mit Rasierklingen an einem ihrer Füsse präpariert, töten einander in Sekundenschnelle. Und so sieht man in nur kürzester Zeit bereits eine Menge Hähne ihr Leben lassen.
Ein zwiespältiges Erlebnis.
Philippinen Sehenswürdigkeit: Cebu
Für mich ging es von Manila direkt weiter auf die Insel Cebu, die man in einer knappen Stunde Flugzeit erreichen kann. Die meisten kommen aus genau einem Grund nach Cebu: Walhaie! Diese befinden sich jedoch noch einmal 4 Stunden im Bus entfernt von Cebu City. Kommt man am Flughafen an, lässt man sich am besten direkt von einem Taxi zum Busbahnhof bringen. Etwa alle zwei Stunden fährt ein Bus in Richtung Süden. Als Ziel sollte man Oslob angeben.
Zwar bin ich dort dann auch wirklich mit Walhaien geschnorchelt, und zwar gleich mit sieben von ihnen, doch leider ist das Ganze hier ziemlich touristisch. Und dass diese faszinierenden Tiere angefüttert werden, ist auch nicht die feine Englische.
Meine Empfehlung: Die ganze Walhai-Geschichte lieber in Donsol erleben. Hiervon habe ich viel Gutes gehört, etwa von meinem Reiseblogger-Kollegen Paul.
Ist die Zeit jedoch knapp, kann man Cebu schon machen. Hierfür übernachtet man einmal in Oslob, von wo aus man morgens per Mopedtaxi innnerhalb einer Stunde bei den Walhaien ist. Tipp: So früh wie möglich losfahren, dann lassen sich wenigstens die ganz großen Massen umgehen. Und falls Dein Guide Dir anbietet, zusätzlich zu den Walhaien noch Wasserfälle etc. zu besichtigen: Ablehnen. Ich habe mit zwei Engländern gesprochen, die seit 20 Jahren vor Ort leben, und sie haben mir entschlossen davon abgeraten.
Negros
Negros ist von Cebu nur eine knappe Stunde mit dem Boot entfernt und doch herrscht hier schon wieder eine ganz andere Atmosphäre.
Dumaguete
Ich wusste zwar nicht mehr, warum man mir Dumaguete empfohlen hatte, doch ich hatte in dem kleinen Studentenstädtchen dann auch so echt eine gute Zeit. Im Harold’s Inn, dem coolsten Hostel vor Ort, lernt man schnell Leute kennen, mit denen man entweder auf der supergemütlichen Dachterrasse bei günstigem Bier und Live-Musik abhängen oder aber das Nachtleben des kleinen Städtchens erkunden kann.
Tipp: Abendessen auf dem Boulevard am Wasser, wo sich auch die Einheimischen allabendlich für frittierte Meeresfrüchte und andere Snacks treffen. Alternativ isst man direkt im Ufer-Restaurant Hayahay, wo wirklich alles lecker schmeckt, und wo später dann auch meistens noch eine Party steigt. Meine Empfehlung: Mit Käse überbackene Austern! Im Hayahay bekommt man ebenfalls meistens live-Musik geboten; zu späterer Stunde tanzt man dann noch zu überraschend aktueller elektronischer Musik.
Für die weniger Partyinteressierten, eher tagsüber Aktiven empfehlen sich in Dumaguete (wie im Grunde überall auf den Philippinen) Schnorchel- und Tauchtouren. Im Harold’s Inn buchbar. Egal, was man sonst so macht, hier sollte man endlich mal Tricycle fahren!
Mit einem günstig gemieteten Moped (€ 4 pro Tag) kann man auch auf eigene Faust zu den Twin Lakes fahren, die ich leider aufgrund mehrfachen Katers nicht gesehen, über die ich aber viel Gutes gehört habe.
Sipalay Beach
Leider reichte, wie für so Vieles, hierfür meine Zeit nicht, da man Sipalay nur in einer sechsstündigen Busfahrt von Dumaguete erreichen kann. Und die Strecke natürlich auch irgendwann wieder zurückfahren muss. Doch Sipalay ist tatsächlich einer jener Orte, von dem einem jeder zweite Reisende vorschwärmt. Der Ort muss wirklich eines der absoluten Highlights des Landes sein. Empfehlung hier: Driftwood Resort am Sugar Beach. Zitat eines Freundes: „Vergiss alle Strände in Thailand.“
Siquijor
Wenn ich eines an meiner Philippinen-Reise bereue, dann ist es, es nicht nach Siquijor geschafft zu haben. Zum Einen gibt es dort wundervolle Strände wie den Paliton Beach und bis zu 400 Jahre alte Bäume. Vor allem aber ist diese Insel ein Ort der Zauberer und Heiler. Tatsächlich kommen Einheimische hier aus diesem Grund gar nicht erst her.
Doch offenbar ist es ein tolles Erlebnis, einen alten Heiler irgendwo auf dem Berg aufzusuchen und sich dann mit blossem Wasser und Beschwörungsformeln böse Energien austreiben zu lassen!
Wie gesagt, schade, dass ich es nicht hingeschafft habe. Willst Du hin, dann solltest Du die Insel an dieser Stelle der Reise einbauen, denn von Negros ist es nur eine Stunde mit dem Boot hierher.
Bohol
Die etwas kleinere Insel Bohol war ein echtes Highlight für mich. Denn es gibt hier wirklich eine Menge zu sehen!
Panglao
Südlich von Bohol und durch eine Brücke verbunden, liegt eine noch viel kleinere Insel, das leider viel zu touristische Panglao. Der Strand Alona Beach wird oft mit Boracay (wo man übrigens heutzutage wirklich gar nicht mehr hin muss) verglichen; ich persönlich fand ihn eher überbewertet. Schön, ja. Aber viel zu überlaufen. Besonders aber das angrenzende Dörfchen hat etwas ziemlich Schäbiges mit all seinen Girlie-Bars und den deutschen Biergärten.
Schön jedoch ist das Art Café mit fantastischem Müsli, außergewöhnlich schnellem Wifi und einem sehr entspannten Ambiente.
Die mit 800 Pesos vermutlich günstigste Unterkunft in Panglao liegt neben dem Northland Beach Resort. Leider komme ich nicht mehr auf den Namen. Alle anderen Unterkünfte jedenfalls bekommt man nicht unter 1500, was ein besonders großer Schock sein kann, wenn man gerade vom supergünstigen Negros kommt.
Chocolate Hills, Koboldmakis, Bootstour, Schmetterlinge und Wasserfälle
Die wohl beste Art, Bohol zu erkunden, ist ein Motorrad. In Alona Beach kann man Mopeds und Motorräder mieten. Da einige Stücke der Strecke auf Bohol aber wirklich off-road sind, würde ich zu einem Motorrad raten. Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit der Vermietung an der Touristeninformation. Dort habe ich eine einigermaßen gut erhaltene Yamaha DT für 700 Pesos (€14) pro Tag bekommen.
Natürlich lassen sich die Sehenswürdigkeiten auch in anderer Reihenfolge ansteuern, doch für mich hat diese hier sehr viel Sinn gemacht:
Motorradtour auf Bohol – eine Empfehlung für zwei Tage
Tag 1
Von Alona Beach geht es erst mal in die Hauptstadt Taglibaran, die man über eine Brücke erreicht. Von dort aus hält man sich stets an der Ostküste, wo man mehrere tolle, halb verfallene Kirchen passiert.
Ist man früh dran, so sollte man nun erst mal zu den schrägen Koboldmakis fahren. Hierfür sollte man ins Philippine Tarsier Sanctuary bei Corella, da man dort artgerecht mit den kleinen possierlichen Tieren umgeht. Im Eintrittspreis ist ein Guide enthalten, der Dich zu den süßen Tierchen führt.
Ich habe insgesamt 5 Makis gesehen, obwohl es hellichter Tag war. Das beeindruckendste Tier? Koboldmaki-Baby Cesar.
Danach fährt man wieder zurück nach Loboc, von wo aus die Boat Cruises starten. Eines vorweg: Das Buffet auf dem Schiff ist wirklich nicht so wahnsinnig lecker. Aber die Kombination aus Essen, der schrägen Band an Bord sowie den ganzen Eindrücken, die am Ufer vorbeifliegen, gefiel mir doch so gut, dass ich diesen Boat Cruise empfehlen möchte. Kosten: 450 Pesos (€ 9), inklusive Essen.
Ist man schon mal in Loboc, kann ich sehr dazu raten, den Weg hoch zum Kreuz auf dem Berg zu suchen. Denn nicht nur ist bereits der Weg ein echtes Abenteuer, man wird auch noch mit einem fantastischen Ausblick über die Hügel und den Fluss bis zum Meer belohnt! Einfach immer bergauf fahren und hier und da mal einen der freundlichen Einheimischen nach dem Weg fragen!
Nun ist es an der Zeit, den ersten Tag der Tour zu beenden. Und hierfür empfehle ich ausdrücklich das Nuts Huts, eine wirklich unglaubliche Unterkunft. Von Loboc aus ist man schnell dort.
Völlig ab vom Schuss und mitten im Dschungel gelegen kann man sich hier wirklich entspannen und auf die Natur einlassen. Auf halber Höhe der ewig langen Treppe liegt ein Restaurant mit sehr leckeren Gerichten (Tipp: Pfannkuchen mit Eis und Rum-Rosinen!) und einem Himmelbett, das allen Gästen offen steht. Der Blick über den Fluss ist einfach einmalig, besonders wenn die Sonne hinter dem Berg versinkt.
Die Hütten selbst, simpel aber gut gepflegt, liegen direkt unten am Fluss. Eine solche Geräuschkulisse hatte ich nachts wohl noch nie!
Tag 2
Geniesse noch einmal den tollen Ausblick, am besten bei einem sehr leckeren Müsli. Am Flussrand waschen sich morgens früh die Einheimischen und es herrscht eine erhabene Atmosphäre über dem Dschungel-Camp.
Dann geht es zurück auf die Strasse!
Ganz in der Nähe liegt die berühmte Hängebrücke, die durchaus einen Besuch wert ist. Mein Tipp: Bei den Souvenir-Ständen nebenan Rohschokolade kaufen!
Von dort aus geht es zur Schmetterlingsfarm in Bilar. Ganz ehrlich, so beeindruckt war ich von den Schmetterlingen nicht. Dafür war das Essen hier überraschend gut, der Eintritt war gering und die Farm liegt wirklich direkt auf dem Weg. Kann man machen, muss man nicht.
Der nächste Stopp sind die obligatorischen Chocolate Hills, definitiv eine außergewöhnliche Landschaft. Der beste Blick bietet sich leider tatsächlich vom Aussichtspunkt, der ziemlich überlaufen ist und auch noch Eintritt kostet.
Dafür kann man auf dem Rückweg etwas machen, was die ganzen Bustouristen nicht können: Einen Abstecher zu einem wirklich tollen Wasserfall!
Nach etwa 6 km auf dem Rückweg Richtung Küste muss man hierfür rechts in einen Feldweg einbiegen. Dieser führt dann noch mal ein paar Kilometer landeinwärts. Wenn ich mich nicht täusche, hieß das kleine Dörfchen in der Nähe Batuan. Am Wasserfall angekommen ist man dann ganz alleine mit ein paar planschenden Einheimischen!
Von hier aus geht es schließlich wieder zurück nach Panglao, wo man etwa bei Sonnenuntergang ankommen sollte.
Palawan
Palawan ist das magische Wort, das einem jeder zuwirft, der schon einmal auf den Philippinen gewesen ist. Und ja, diese etwas größere Insel war auch mein persönliches Highlight.
Aller Wahrscheinlichkeit nach kommt man in Puerto Princesa an, das auf den ersten Blick erst mal nicht so viel zu bieten hat. Doch das stimmt nicht ganz (Hierzu mehr am Ende).
Auch und gerade hier empfehle ich, die Insel mit einem Moped/Motorrad zu erkunden. Das allerdings nur, wenn man bereits etwas Erfahrung gesammelt hat, denn die Straßen sind teilweise sehr schlecht.
Ich habe mir eine Art Off-Road-Moped gemietet, das mich sicher über unglaubliche 900 Kilometer auf der Insel gebracht hat. Nach einigem Handeln bekam ich das Moped für 420 Pesos (8 Euro) pro Tag.
Und nun zu der Tour, die ich empfehlen kann:
Puerto Princesa
Ich bin ziemlich schnell auf meine Tour gestartet in Puerto Princesa, und habe mir die Stadt erst am Ende der Tour angesehen. Empfehlen kann ich aber schon mal das Shee Bang Hostel, wo man alles an Touren buchen und auch die Mopeds mieten kann. Vor allem aber gibt es hier ein leckeres Restaurant mit sehr netten Mitarbeitern und, allabendlich, einem wirklich angenehmen Ambiente an der Bar. Empfehlung: Der riesige Chicken Burger für gerade mal 100 Pesos (2 Euro)
Kostenlos kann man hier auch sein ganzes überflüssiges Gepäck zurücklassen, das nicht mit aufs Moped passt.
Sabang
Sabang ist gewissermaßen ein Muss, da sich hier der Underground River befindet, eines der neuen 7 Weltwunder sowie UNESCO-Naturerbe.
Die Strecke nach Sabang ist gut ausgebaut; man kann sie in etwa drei Stunden bewältigen. Nicht zu empfehlen ist eine nächtliche Fahrt, da man dann wirklich überhaupt nichts mehr sieht.
In Sabang kann man sich direkt am großen Strand einbuchen. Oder aber man fährt noch ein Stückchen jenseits des Piers und kommt im Blue Bamboo unter, einer netten, kleinen Oase. Die Betreiber sind sehr freundlich und öfter kommen hier Einheimische vorbei, um zu quatschen oder Gitarre zu spielen. Familiäre Atmosphäre. Super Bonus: Der Ausblick im Morgengrauen ist fantastisch!
Von hier läuft man dann morgens früh zum Pier, wo die Touren zum Underground River starten. Nicht irreführen lassen: Man muss sich die Naturpark-Erlaubnis nicht schon in Puerto besorgen. Man bekommt sie auch hier im Büro des Naturparks. Tipp: Gleich um 8 der erste am Pier sein. Auf diese Weise sieht man nicht ganz so viele andere Touris.
Ich persönlich fand den Underground River leicht enttäuschend, da er nicht viel mehr als eine Höhle und noch dazu völlig überlaufen ist. Doch wenn man schon mal hier ist…
Auch schön in Sabang ist der große (und fast immer menschenleere) Strand. Doch Vorsicht: Hier wimmelt es vor Sandfliegen. Deren Bisse jucken noch tagelang ganz schrecklich!
Eine weitere Empfehlung: Etwa 10 Kilometer vor Sabang gibt es eine Zipline zu einem schrägen Hügel. Diese kann man auch gut einbauen, wenn man Sabang wieder verlässt.
Insgesamt ist es rund um Sabang schon ziemlich hübsch:
Port Barton
Für die Strecke Sabang-Port Barton sollte man mindestens einen halben Tag einplanen, denn man muss zunächst zurück zur Straße an der Ostküste, um sich dann weiter nördlich wieder Richtung Westen vorzuarbeiten. Und die letzten 20 Kilometer dieser ‚Straße‘ sind nicht viel mehr als ein Feldweg!
Port Barton ist im Grunde mein Favorit auf der Insel gewesen. Nirgends gehen die Uhren langsamer. Dazu noch ein toller Strand mit einem spektakulären Sonnenuntergang sowie ein interessantes Nachtleben. Doch auch hier Vorsicht: Im Wasser tummeln sich je nach Jahreszeit eine Menge Quallen.
Einer der Hauptgründe, um nach Port Barton zu kommen, sind natürlich Bootsausflüge zu den kleinen Inseln vor der Küste. Ich hatte das Glück, von einer Familie mir raus genommen zu werden, aber am Strand gibt es viele Bootsleute, die Dich rausfahren können. Der Bigaho Wasserfall in der Nähe ist ganz OK, aber die sogenannte ‚German Island‘ ist wirklich traumhaft schön.
Manche Bootsleute bieten auch eine Übernachtung auf einer der kleinen Inseln an.
El Nido
Immer und immer wieder hörte ich El Nido als Empfehlung. Doch soll ich ganz ehrlich sein? So toll fand ich es dort gar nicht. Es ist überlaufen, schmutzig und es stinkt überall. Klar, es gibt ein paar ganz gute Parties. Und die Bootstouren von hier aus sind die besten, die Palawan zu bieten hat. Aber El Nido selbst, naja.
Auf dem Weg nach El Nido lässt es sich gut im kleinen Städtchen Tay Tay halten, um Pause zu machen. Dort gibt es einen Hafen und einen kleinen Markt mit leckeren Sachen.
In El Nido kann ich das Rico’s Beach Cottages empfehlen. Der Ausblick beim Frühstück ist einfach traumhaft, und doch ist der Laden günstiger als die meisten anderen (1500 Pesos (30 Euro))
Was die Bootstouren angeht: Die Leute schwankten zwischen Tour A und Tour C, aber letztlich tut sich das alles nicht viel. Gerade wenn man schon in Port Barton mit dem Boot draußen war, passiert hier nicht mehr allzu viel Überraschendes.
El Nido: Was kann man noch machen?
Allabendlich gibt es eine Party in der Reggae Bar. Bis Mitternacht spielt eine Band, danach legt noch ein DJ auf. Ich denke, dass diese Party am nächsten an Thailands Parties herankommt. So wie es aussah, sind manche Leute wohl auch nur deshalb hier.
Vom Hauptstrand aus kann man auf den markanten Hügel wandern, von dem man offenbar einen tollen Ausblick hat. Ich war selbst nicht oben, habe aber gehört, dass man für den Aufstieg nicht unbedingt einen Guide buchen muss. Einfach immer Richtung oben und ab und an nach dem Weg fragen!
Lohnenswert ist auch ein Ausflug zum Corong Corong Beach, da hier viel weniger los ist. mit dem Moped ist man in 5 Minuten da. Die Leute fahren hier, aus gutem Grund, besonders gern zum Sonnenuntergang hin:
Nacpan
Dieser wirklich tolle Strand eignet sich gut für einen Tagestrip von El Nido aus. In knapp einer halben Stunde (auf schlechten Wegen) ist man da. Hier kann man schwimmen, die Kalitang Twin Beaches bestaunen und recht simpel, aber lecker essen. Wem es hier besonders gut gefällt: Man kann hier auch schlafen. Über das Resort ‚Jack’s Place‘ habe ich viele gute Dinge gehört.
Duli Beach
Noch ein paar Kilometer weiter die Küste hoch und über noch schlechtere und noch steilere Strassen zu erreichen liegt dieser völlig jungfräuliche Strand. Kein Hüttchen, kein Laden, und so gut wie keine Leute. Und das auf sicherlich zwei Kilometern weißem Sandstrand. Toll für einen Ausflug! Aber Vorsicht vor den zahlreichen Schlangen!
Puerto Princesa, die zweite
Den Rückweg von El Nido nach Puerto Princesa kann man sich in zwei Etappen aufteilen, man kann ihn aber auch an einem Tag fahren. Doch das sind schon 250 Kilometer!
Ich habe den Loop durch den Norden genommen, was ich nur bedingt empfehlen kann. Zwar gibt es hier wundervolle Ausblicke und kleine Dörfer mit freundlichen Filippinos, dafür halst man sich aber zusätzliche 70 Kilometer auf Staubpisten auf. Auf diese Weise war ich 12 Stunden nonstop unterwegs…
Einen Abstecher nach San Vicente hingegen kann man sich definitiv sparen. Hier gibt es nicht viel zu sehen außer einem unschönen Hafen.
Aktivitäten in Puerto Princesa
Puerto hat selbst auch einen Strand, der wohl gar nicht mal schlecht sein soll.
Ich empfehle aber stattdessen einen Besuch im Iwahig Gefängnis, das gleichzeitig auch ein Bio-Bauernhof ist. Lässt man sich auf die Insassen ein, können einem diese wahrlich schreckliche Geschichten erzählen. Doch dabei sind sie so nett und charmant, dass man gar nicht wieder gehen möchte. Und tanzen einstudierte Choreographien, wie man auf ihrem Youtube-Kanal bestaunen kann…
Und so sieht das dann aus, wenn man seine Zeit mit Schwerverbrechern verbringt:
Essen in Puerto Princesa
Von einem alten holländischen Seemann auf Anabolika habe ich mir sagen lassen, dass es im Restaurant Batiao die besten Meeresfrüchte der Insel gibt.
Wem das nicht exotisch genug ist, der sollte mal beim Kinabuchs Grill vorbeischauen: Hier gibt es eine schier endlose Speisekarte, auf der auch schräge Dinge wie Schiffswürmer (roh oder frittiert) und Krokodil stehen. Erstere konnte ich beim besten Willen nicht verzehren, was aber auch an der sehr chemisch schmeckenden Sauce gelegen haben kann. Krokodil hingegen schmeckt – wer hätte es gedacht – wie Hähnchen…
Essen auf den Philippinen
Wo wir schon mal bei Essen sind, hier noch ein paar allgemeine Tipps zur philippinischen Küche. Eines vorweg, die Gerichte sind hier anders als etwa in Thailand und Vietnam. Die von den spanischen Kolonialherren mitgebrachten Einflüsse wurden später bereichert durch die chinesischen Händler. Dann kamen die Amerikaner und brachten Fast Food mit. Und in den letzten Dekaden werden auch die Einflüsse vom südostasiatischen Festland immer größer. Mit anderen Worten: Es ist für jeden was dabei!
Hier ein paar Gerichte, die man nicht verpassen sollte:
- Buko-Shake: An einem heißen Tag geht nichts über einen Kokosnuss-Shake!
- Lechon: Ein ganzes Schwein, am Spieß geröstet – nicht selten auf den Philippinen! Das knusprige Fleisch wird mit unterschiedlichen Saucen serviert.
- Longganisa: Philippinische Wurst, gerne zum Frühstück serviert. Erinnert ein wenig an Chorizo.
- Adobo: Huhn oder Schwein, gekocht in Knoblauch, Essig, Öl und Sojasauce – sehr delikat!
- Torta: Hier blickt der spanische Einfluss durch >> ein Omelette.
- Puchero: Rindfleisch mit Essbananen in Tomatensauce – raffiniert!
- Kare-Kare: Ochsenschwanz und Gemüse, gekocht in Erdnusssauce.
- Crispy Pata: Fast überall zu bekommen und immer lecker, ein frtittiertes Hühnerbein.
- Pancit: Und hier spürt man den chinesischen Einfluss, denn Pancit sind nichts anderes als Nudeln.
- Lumpia: So nennt man hier die sehr leckeren Frühlingsrollen.
- Halo-Halo: Eis mit Früchten, Sahne und noch mehr Eis – super bei der Hitze!
Ein Gericht, das man durchaus verpassen kann:
Balut: Ein halb ausgebrütetes Entenküken, gegessen mit Essig und Salz. Schon beim Schälen des Eis wird einem übel, wenn man die schwarzen Teile und kleine Federn erblickt. Das Ganze im Mund zu haben, ist wirklich keine angenehme Erfahrung…
Die Philippinen sind ein tolles, vielseitiges Land mit sehr freundlichen Menschen. Eine Sache, die ich Euch wirklich noch ans Herz legen möchte: Singt Karaoke mit Einheimischen. Ich hab’s getan und es war sehr emotional!
Du willst die ganze Geschichte meiner Odysssee durch die Philippinen mit gebrochenem Herzen? Man findet sie in meinem Buch ‚In vollen Zügen‘:
Hallo Marco,
danke für den tollen Bericht !!
Er kommt gerade recht zu unserer Vorbereitung !!
Wir haben die Seite mal abgespeichert !
Vielleicht werden wir ja einige deiner Ziele in unseren 3,5 Monaten auf den Philippinen in Augenschein nehmen können !!
Viele Grüße
Bibo & Tanja
Wow, Ihr habt dreieinhalb Monate auf den Philippinen?! Da werde ich ja fast ein wenig neidisch. Dann geht das Ganze ruhig etwas gemächlicher an als ich. Und verbringt einfach eine ganze Woche im Nuts Huts auf Bohol!
Wünsche Euch sehr viel Spaß!
safe travels,
Marco
ausführlicher gehts fast nicht ;)
Toll! :-)
Danke Marco Buch…immer toll zu lesen.
Geiler Bericht !!1 Wir freuen uns schon auf unsere Zeit !!! ;-)
Die Balut Erfahrung kann man sich wirklich schenken das stimmt.
Was man jedoch nicht verpassen sollte auf den Philippinen ist das Gebirgsgebiet um Banaue. Für mich neben El Nido das absolute Highlight. Einfach nur super zum Wandern ! Ach und da kann man seine Essenliste um ein anderes kurioses Gericht erweitern: Hund.
Viele Grüße
Matthias
Danke, Matthias! Da muss ich dann nächstes Mal hin.
Wandern ja, aber Hund essen: niemals!
Sind die Philippinen nicht ein einziges Highlight :D Toller Post!
Das hast Du schön gesagt! Danke Dir!
Toller Beitrag… Da freue ich mich umso mehr auf meinen ersten Urlaub dort. Warst Du auch tauchen? Hast Du da Tipps? Gruss
Danke, Joana! Nee, tauchen ist nicht so mein Ding. Ich weiß aber, dass es hierfür auf den Philippinen viele gute Spots gibt!
Hallo Marco super Bericht vielen Dank dafür. Wie lange warst gesamt auf den Philippinen? Möcjte für 2 Wochen nen Abstecher dort hinmachen (ich weis nicht gerade viel Zeit) und kann mich gar nicht entscheiden wohin. Liebe Grüsse
Tatjana
P.S. Alle Deine Berichte sind echt der Hammer und besser als jeder Reiseführer. Ich habe mwinen heute einer Freundin mit nach Hause gegeben. Hab ja nun Dich gefunden ;)
Danke Tatjana, das ist ja das tollste Kompliment seit langem! Ich hatte auch nur 3 Wochen auf den Philippinen, da kann man schon ne Menge sehen.
Viel Spaß, ist ein wundervolles Land!
Hallo Marco,
Dein Bericht macht echt Lust auf einen Besuch. Ich lebe seit 2012 in Thailand und denke schon lange daran, auch mal den Philippinen einen längeren Besuch abzustatten. Danke für Deine Beschreibung, die auch für mich (älteren Mann) ein guter Fahrplan ist ….
Danke für Dein Lob, Rolf, das freut mich sehr!
Fahr da auf jeden Fall mal hin, ich fand es toll!
Liebe Grüße,
Marco
Sehr schöner Bericht.
Natürlich starten normale Besucher in Manila. Kenne keinen, der direkt nach Cebu fliegt. Einige fliegen direkt nach Clark, aber das ist eine andere Geschichte.
Kleine Anmerkung zu Manila: Makati ist das Geschäftsviertel und Sitz vieler Firmen und Botschaften. Natürlich gibt es auch dort auch Prostitution. Die gibt es aber in GANZ Manila.
Das richtige Touristen- und Sex-Zentrum ist Malate, Ermita. Man sollte Makati nicht schlechter machen als es ist.
Und wer zwischendurch eine Dosis Westen braucht: In Makati ist auch das Hardrock Café.
Grüsse
Danke, Mike, für das Lob und die kleinen Erläuterungen zu Makati. Vielleicht checke ich den Stadtteil beim nächsten Mal aus.
Safe travels,
Marco
Hi Marco
Eine super tolle Page hast du hier erstellt. Muss mir in Zukunft noch ein bisschen mehr Zeit nehmen um da rumzustöbern. Ich werde wohl oder übel all deine Punkte in den Philippinen auschecken, es wäre ja möglich das sich was geändert hat :-)
Hab das zweite mal alles zu Hause aufgegeben um diese tolle Welt zu bereisen. Blogs wie deine möchten mich auch gar nicht mehr zurückgehen lassen!
Liebe Grüsse aus Taiwan
Danke, Sara! Das ist ein wirklich tolles Kompliment, das mich sehr freut!
Liebe Grüße,
Marco
Hallo Marco,
da bin ich vorhin extra mal losgegangen um dir bezüglich der preiswerten Unterkunft in Panglao auf die Sprünge zu helfen. Du meinst die Dormitels.ph (die mit den Eco Hotels zusammengehören).
Und wo wir gerade dabei sind. Zum Thema El Nido habe ich auch einen aktuellen Beitrag geschrieben: https://peterstravel.de/el-nido/
Beste Grüße, Peter
Was wäre ich ohne Dich, Peter?! ;-) Knutscher!