So kann’s gehen: Man sucht einen Flug Richtung Südostasien und achtet auf nichts außer den Gesamtpreis. Dieser ist dann urplötzlich dermaßen gut, dass man direkt auf BUCHEN klickt. Erst danach merkt man, dass man eine 14-stündige Zwischenlandung in Bahrain hat…
Ich hatte mir fest vorgenommen, einfach am Flughafen zu schlafen. Meine Schwester hatte mir dafür extra noch eine alte Hundedecke mitgegeben. Doch als ich schließlich landete, siegte meine Neugierde und ich wollte mir Bahrain wenigstens mal kurz ansehen! Ganz zu schweigen davon, dass ich mich nach einem echten Bett sehnte…
Doch wie sieht’s aus, lohnt sich das Aussteigen bei einer Zwischenlandung in Bahrain?
Kosten für ein Visum in Bahrain
Ich denke, dass die Kosten bei allen Airlines in etwa vergleichbar sind. Bei Gulf Air jedenfalls muss man am Schalter im Flughafen 80 Dollar auf den Tisch legen. Dieser Pauschalpreis beinhaltet das Hotel, Abendessen und Frühstück sowie das Visum, das normalerweise für sich genommen bereits 40 Dollar kosten würde. Alles in allem also kein schlechter Deal. Noch besser aber: Bucht man das Ganze bereits am Gulf Air Schalter des deutschen Flughafens, ist man bereits mit umgerechnet 60 Dollar dabei! So viel zu meiner Theorie, dass fehlende Planung immer positiv ist…
Stopover in Bahrain: Was gibt es zu sehen?
Bei einer Zwischenlandung in Bahrain bekommt man normalerweise nur die Hauptstadt Manama zu Gesicht. Sie ist eine seltsame, etwas künstliche Stadt, nicht unähnlich etwa Dubai. Das gesamte Königreich Bahrain (zu deutsch übrigens: „Die zwei Meere“) ist kleiner als das Hamburger Stadtgebiet. Mehr als die Hälfte der Einwohner Bahrains sind zugezogene Ausländer! Hauptsächlich sind dies Inder, Bangladeschis und Pakistanis.
Manama ist hauptsächlich eine Bankenstadt. Visuell ist sie daher erst mal beeindruckend mit ihren modernen Gebäuden und der großzügigen Neonbeleuchtung, die an Miamis Art-Deco-Viertel erinnert. Aufgrund strenger Gesetze ist es absolut sicher, durch die Gegend zu spazieren, selbst nachts.
Das Königreich kann einem tatsächlich etwas bei der Akklimatisierung helfen. Ziemlich genau in der Mitte zwischen Deutschland und Südostasien gelegen, bietet eine Zwischenlandung in Bahrain angenehm warme, aber noch nicht heiße Temperaturen. Und auch die Zeitverschiebung ist hier natürlich erst mal nur minimal und so kann man sich auch da langsam herantasten.
Zunächst mal sieht man hauptsächlich beeindruckende Gebäude. Ganz in der Nähe unseres Hotels befand sich das World Trade Center, das wirklich aus jeder Perspektive eine gute Figur macht.
Auf den gut ausgebauten Straßen sieht man viele Sportwagen sowie riesige SUVs, die von Männern mit Turbanen gelenkt werden. Gerade wenn man noch gar keinen Kontakt mit der arabischen Welt hatte, mutet ein Spaziergang durch die Strassen sehr exotisch an! Am Straßenrand finden sich gigantische Werbeplakate, das Zentrum ist von großen Malls gekennzeichnet. Die Plakatkleber arbeiten nachts.
Spaziergang durch Bahrain
Zunächst empfiehlt es sich natürlich, das World Trade Center ein wenig zu umkreisen. Da die Zwischenlandung in Bahrain in der Regel nachts stattfindet, sind die großen Geschäfte ohnehin alle geschlossen. Ein weiterer möglicher Spaziergang führt die Government Avenue hinunter in Richtung Altstadt, was aber etwas länger dauert und nachts auch nicht wahnsinnig aufregend ist.
Alternativ empfehle ich, durch die kleinen Gassen hinter der Ras Rumman Moschee zu streifen. Hier lässt sich echtes arabisches Leben beobachten. Kleine Cafés, die hauptsächlich Tee anbieten, Shops mit Nippes, Fischgeschäfte, Barbiere, …
Die Einheimischen nutzen die angenehmen nächtlichen Temperaturen und spielen auf der Strasse Brettspiele oder versammeln sich in kleinen Gruppen zum Quatschen. Die Kids spielen Fussball oder machen die Straßen mit Skateboards unsicher. Manch einer trägt Mütze und dicke Jacke, was ich für etwas übertrieben hielt und mich schmunzeln liess! Insgesamt wirken die Bahrainer sehr freundlich und offen. Viele Menschen lächeln einem zu, jeder ist mit einem Foto einverstanden.
Die Ras Rumman Moschee selbst ist übrigens ebenfalls sehenswert!
Was mir als Auto-Liebhaber besonders positiv aufgefallen ist: Die Bahrainer scheinen ein Schwäche für US-Oldtimer zu haben. Fast an jeder Ecke steht ein gut gepflegter Classic Car. Und diese machen sich natürlich in Kombination mit der hochmodernen Architektur sehr gut!
Und dann gibt es tatsächlich an manchen Ecken so etwas wie Street Art. Es könnte aber auch etwas Politisches sein. Das konnte ich in der Kürze der Zeit leider nicht in Erfahrung bringen…
Zwischenlandung in Bahrain: Hotel
Ich und 3 Andere wurden während der Zwischenlandung in Bahrain im Golden Tulip Hotel untergebracht, das immerhin über 5 Sterne verfügt. Doch leider trog der Schein ein wenig. Uns Transit-Reisenden gab man die vermutlich schlechtesten Zimmer, nicht ausreichend belüftet und leicht schimmlig. Das Luxus-Restaurant, das mich erst mal in Begeisterungsstürme ausbrechen liess, war ebenfalls nur für die übrigen Gäste reserviert. Für uns hingegen tischte man ein zweites, deutlich weniger luxuriöses Buffet in einem Raum hinter dem Pool auf. Der Fairneß halber muss man erwähnen, dass einige der Gerichte tatsächlich ziemlich lecker waren, etwa das Mutton Curry.
Leider darf man nicht erwarten, dass man hier im Hotel arbeiten kann. Ein paar mickrige Stunden Wifi kosten unglaubliche 17 Euro!
Daher trifft man die meisten der Durchreisenden an der gut bestückten Bar des Hotels, wo sich auch Geschäftsmänner in Anzügen volllaufen lassen.
Morgens wird man recht früh vom Telefon geweckt. Das Frühstücks-Buffet ist OK, aber nichts Tolles. Kurz danach steht auch schon der Minivan vor der Tür, der einen direkt zurück zum Flughafen bringt.
Zwischenlandung in Bahrain: Fazit
Hat man eine recht lange Zwischenlandung in Bahrain, würde ich jedem das Aussteigen empfehlen. Bahrains Flughafen ist viel kleiner als jener von Dubai und so gibt es hier auf Dauer nicht wirklich viel zu sehen und zu tun. Ich hatte das Gefühl, dass 14 Stunden hier ganz schön lang werden können. Mit dem Ticket nach Manama kauft man sich eine Nacht in einem gemütlichen Hotelbett und hat zusätzlich noch die Gelegenheit, diese faszinierende Stadt ein wenig zu erkunden. Gerade wenn man auch Dubai noch nicht kennt, ist ein Besuch Manamas auf jeden Fall ein Erlebnis. Und hey, ein weiterer Stempel im Pass schadet ja bekanntlich nie!
80 Dollar sind ein fairer Preis. Und, wie gesagt, am Heimatflughafen bekommt man das Paket schon für 60.
Zurück am Flughafen sollte man von seinen letzten Bahraini Dollar übrigens noch ein paar der sehr leckeren Datteln oder eine Schachtel arabische Süßigkeiten kaufen!
Zu guter Letzt: Ein Bild des Königs von Bahrain. Er scheint sehr populär zu sein.
Du hast stattdessen eine Zwischenlandung in Dubai?
Bei 14 Stunden Aufenthalt würde ich auch raus gehen und mir Bahrain anschauen – muss aber sagen, dass mir Bahrain so gar nicht gefällt. Klar, sollte man mal da gewesen sein und 14 Stunden sind grade genug um alles zu sehen.
Die Moschee ist wirklich schön, viel kleiner als die in Abu Dhabi oder Muscat, aber gemütlich schön.
Das WTC sticht herraus genauso wie Financial Harbor.
Den Souk finde ich furchtbar gegenüber aller anderer Souks im Nahen Osten.
Die Formel 1 Strecke ist ganz okay anzusehen wenn man sich dafür interessiert, aber zu weit außerhalb für einen Zwischenstopp.
LG
Mel
Sehr gut, jetzt weiß ich auch, wo ich beim nächsten Mal hinmuss! Danke dafür!
Viele Grüße,
Marco
Sind die Oldtimer dort im Sammlerbesitz oder wurden die einfach zu früheren Zeiten eingekauft? Ist ja ein richtiges Paradies :)
Das ist ne echt gute Frage. Ich hatte das Gefühl, dass die einfach Privatleuten gehören. Und ja, vielleicht haben diese die Kisten tatsächlich noch aus erster Hand… Ich habe ja nur zwei fotografiert, aber sicherlich 10 gesehen in den paar Stunden, in denen ich da war!