Wenn man schon in Portugal nah dran ist, lohnt es sich in jedem Fall, mal schnell nach Spanien rüberzuhoppen. Eine Grenze gibt es ohnehin nicht mehr. Und doch ist vieles 200 Kilometer weiter ganz schön anders.
Sevillas Schönheit lebt von seinen bombastischen Gebäuden, viele davon Zeuge der maurischen Besatzung. Direkt neben der beeindruckenden Kathedrale und dem Alcázar beginnt Santa Cruz, ein Viertel mit vielen kleinen Gassen. Ignoriert man die völlig überteuerten Souvenirs und die zahlreichen japanischen Tourgruppen, ist es hier sehr idyllisch.
Auch empfehlenswert ist eine Wanderung entlang des Flusses. Hierbei passiert man den Torre del Oro und bekommt immer wieder hübsche Ausblicke auf die bunten Häuser an der anderen Flusseite. Die Wanderung sollte nach Süden führen und im Parque Maria Luisa enden, wo man dann den wundervollen Plaza de España bestaunen kann.
Abend sind natürlich Tapas angesagt. Die kleinen Tellerchen haben den Vorteil, dass man während einer Mahlzeit bis zu zehn verschiedene Gerichte probieren kann – genau mein Ding! Es gibt eine Menge Tapas-Bars, manche besser, manche schlechter. Für OKes und dabei unglaublich günstiges Essen empfiehlt sich die Kette Mercado Provencal. Dort gibt es Tapas und das laut eigenem Bekunden billigste Bier Spaniens, den kleinen Becher für 40 Cent! Bei diesen Preisen kann man hier getrost mal vier Stunden rumsitzen – was die spanischen Studenten auch genauso tun! Besonders zu empfehlen ist die Filiale am Metropol Parasol, einem schrägen postmodernen Architektur-Kunstwerk.
Was wäre ein Sevilla-Besuch ohne Flamenco?! Die Möglichkeiten, sich der traditionellen Musik Andalusiens zu nähern, sind unbegrenzt. Wer es romantisch und authentisch mag, sollte einfach nach Mitternacht durch die engen Gassen der Altstadt streifen. Früher oder später landet man auf diese Weise in einer echten Flamenco-Bar, wo die Spanier seit Jahrzehnten dem Tanz und der Musik huldigen. Für eine Flamenco-Show kann ich das Centro Cultural empfehlen. Zwar finden sich hier im Publikum fast nur Touristen, aber die Musik und besonders der Tanz ist so berührend, dass ich mehrmals Tränen in den Augen hatte.