5 Dinge, die Du in Tirol nicht verpassen solltest!

Diese Kuh hat's gut!

Tirol erstreckt sich vom Westen Österreichs bis an die italienische Grenze und bietet seinen Besuchern gewissermaßen die Essenz Österreichs. Die Region ist geprägt von den Alpen, malerischen Dörfern und einer starken traditionellen Kultur. Man hat es hier nicht schwer, eine ‚zünftige‘ Zeit zu verbringen.

Ich wurde verbrachte 2014 eine Woche in Kirchberg in Tirol und konnte mir so gemeinsam mit 15 anderen Bloggern aus 13 verschiedenen Ländern ein Bild davon machen, was sich in Tirol so alles erleben lässt. Eine Menge, so viel vorab! Hier meine Tirol Highlights:

1. Die Husky-Ranch in Angerberg

Im idyllischen Angerberg lebt der Individualist Martin Eigentler zusammen mit seinen 27(!) Huskies. Martin entdeckte seine Leidenschaft für Hunde durch eine Begeisterung fürs Schlittenhundrennen und beschloss dann irgendwann, mit seinen Hunden zusammenzuleben.

Alle Hunde bewegen sich frei auf dem ungewöhnlichen Gelände mit Indianerdorf, das sogar über einen Marterpfahl verfügt! Martin empfängt gerne Besucher, die dann vor Ort mit den Hunden kuscheln und einiges über das Rudelverhalten lernen können. Für mich als Hundeliebhaber natürlich ein absoluter Traum!

Hunde auf derHusky-Ranch in Tirol
Die Husky.-Ranch im Überblick: Martin Eigentler, alter Hundeschlitten, Totempfahl, und natürlich eine Menge Hunde!

Martin hat die Huskies perfekt im Griff. Er kennt jeden einzelnen beim Namen, und wenn mal einer übermütig wird, dann reicht ein kurzer, leiser Befehl, um ihn zur Ordnung zu rufen. Faszinierend fand ich dabei, dass Martin selbst sich nicht als Rudelführer, sondern vielmehr als Lehrer versteht, der im Rudel großen Respekt geniesst. Er holt die Hunde zum Teil aus Kanada und beschäftigt sich auch intensiv mit indianischen Riten.

Zwar darf man mit den Hunden nicht spielen, da dies die Rudelpsychologie durcheinander bringen könnte. Dafür kann man aber direkt auf dem Gelände in flachen Hütten übernachten! Ach ja, Ponies, Lamas und Ziegen gibt es auch noch…

"Marco Buch" auf der Husky-Ranch in Tirol
Kuscheln mit Hunden? Geht immer!

Für mehr Informationen, geht es hier zu seiner Seite.

2. Das Jakobskreuz auf der Buchensteinwand

Der nächste Berg ist in Tirol nie weit, und auch mit fantastischen Ausblicken geizt das österreichische Bundesland wahrlich nicht. Doch seit 2014 gibt es eine sehr ungewöhnliche und beeindruckende Möglichkeit, diese Ausblicke zu geniessen: Das Jakobskreuz.

Blick über die Landschaft in Tirol mit dem Jakobskreuz

Direkt durch das angrenzende Pillerseetal führt der Jakobsweg. Das Jakobskreuz, eine architektonisch faszinierende Konstruktion aus Stahl und einheimischen Hölzern, lädt die zahlreichen Pilger auf ihrer Durchreise zum Verweilen ein. Alle vier Seitenflügel des Kreuzes dienen als Seminarräume, im Treppenhaus wird Kunst aus der Region ausgestellt.

Das Jakobskreuz ist offen für jedermann. Von den Seitenflügeln aus lassen sich tolle Ausblicke in alle Himmelsrichtungen genießen. Zuzsätzlich kann man noch oben aufs Dach, von dem aus der Blick ohne Hindernisse in die beeindruckende Bergwelt schweifen kann. Gerade wenn der Wilde Kaiser noch schneebedeckt ist, es aber rundum schon blüht und grünt, lohnt sich ein Aufstieg. Hoch kommt man am besten mit der Seilbahn, den Abstieg kann man sodann zu Fuss bestreiten. Für einen Aufstieg sollte man schon etwas trainierter sein. Er dauert etwa zwei Stunden.

Blick auf das Jakobskreuz und vom Jakobskreuz auf die Landschaft in Tirol

 3. Käse und Schnäpse verkosten

Eine Sache, auf die ich mich sofort gefreut habe, nachdem die Einladung nach Tirol hereingeflattert war, ist das österreichische Essen! Deftig, naturbelassen, und alles in allem genau das Richtige, um danach Berge hochzukraxeln oder einen Wettlauf mit einer der propperen Milchkühe zu starten!

Wurst- und Käseplatte neben Brot
Brettljause

Brettljause, Kaiserschmarrn, Kässpätzle, Wurstsalat, Topfenpalatschinken, …

Man weiß gar nicht so genau, wo man anfangen soll bei den österreichischen Spezialitäten. Ich habe daher während meiner Tage in Tirol versucht, so viele unterschiedliche Gerichte wie möglich zu kosten. Zusätzlich gab man uns Bloggern aber die Gelegenheit, zwei besondere Spezialitäten der Region genauer in Augenschein zu nehmen: Käse und Brände.

Kuh vor Bergkulisse in Tirol
Diese Kuh hat’s gut – und das schmeckt man später tatsächlich.

Um sich genauer mit Käse auseinanderzusetzen, kann ich sehr den Kasplatzl empfehlen. Die einsam und sehr idyllisch gelegene Alm besticht zunächst durch ihre rustikale Bauweise aus Holz, die Düfte der sie umgebenden Wiesen sowie das sanfte Klingeln der Glocken an all jenen Kühen, die pro Saison sagenhafte 100.000 Liter Milch geben, aus denen dann die 1100 Käselaibe der Sennerei entstehen.

Tiere, Hof und Essen auf dem Kasplatzl in Tirol
Kasplatzl mit allem, was diesen Ort auszeichnet. Und nein, die Schweine geben selbst in Tirol keine Milch.

Als Besucher bekommt man zunächst Kühe und Schweine gezeigt sowie den Prozess der Käseherstellung erklärt. Nach diesem Theorie-Teil sitzt man dann auf der Terrasse in der Sonne und verkostet all die Spezialitäten des Hauses bei einem Tonkrug Bier. Herrlich! Mein Favorit: Der Rettensteiner Bergkäse, ein würziger, sechs Monate gereifter Käse, der einfach exakt nach der zauberhaften Natur schmeckt, die den Kasplatzl umgibt.

Die Schnapsverkostung bei Gidis Genusswerkstatt war ebenfalls ein kulinarisches Highlight meines Aufenthaltes in Tirol. Gidi, ein herzlicher Tiroler mit viel Humor, führt den Besucher anschaulich durch seinen ausgeklügelten Destillierungs-Prozess, mit dem er in den letzten Jahren bereits einige Preise einheimsen konnte.

Schnapsbrenner und Schnapsverkoster bei Gidis Genusswerkstatt
Gidis Genusswerkstatt und ich mit Schnaps vor Alpenkulisse

Danach finden sich die Besucher an der Bar ein, um seine edlen Brände und Liköre auf Herz und Nieren zu prüfen. Meine persönlichen Highlights waren der Zirbenbrand (aus Zirbenzapfen hergestellt) sowie der Haselnussbrand, beides wahre Geschmacksexplosionen. Und, so ungern ich es auch zugebe: Gidis Holunderlikör schmeckte leider auch eine ganze Ecke besser als jener, den ich jedes Jahr im Herbst selbst in meinem Garten herstelle.

4. Mountainbiken in Tirol

Auch hierauf hatte ich mich schon Wochen im Voraus gefreut! Ich persönlich muss, wenn ich von Bergen umgeben bin, früher oder später einfach auf ein Mountainbike springen. Daran führt kein Weg vorbei.

Es war interessant zu sehen, was sich technisch alles getan hat seit der Zeit, als ich selbst noch oft fuhr. Die Räder sind heute robuster und leichter, die Schaltungen noch akkurater und die Federungen lassen sich vom Lenker aus regeln. Auf diesen Bikes kann man wirklich fast über alles einfach drüber fahren!

Mountainbikes und Bergwelt in Tirol

Peter, ein südafrikanischer Guide der Bike Academy, führte unsere Gruppe in einer zweistündigen Tour hoch auf den Gaisberg. Anstrengend, aber auch voller belohnender Ausblicke. Oben angekommen, gab es dann auf der Alm erst mal Radler und ein paar andere Stärkungen. Die Aussicht gibt es ja in Österreich immer umsonst dazu.

Danach stürzten wir uns auf den Lisi-Osl-Trail, einen wirklich fordernden Single Trail, benannt nach dem Mountainbike-Star aus der Gegend. Wurzeln, Spitzkehren, Brücken und Absätze – hier darf man wirklich für keine Sekunde unkonzentriert sein. Beherzigt man das, kommt man unten auch ohne Blessuren an – und dazu natürlich noch vollgepumpt mit Adrenalin! Das Gute am Trail: Immer wieder kreuzt er einen ausgebauten Weg, so kann man jederzeit aussteigen, wenn man genug hat. Und: Man muss auch nicht notgedrungen die langwierige Auffahrt auf sich nehmen. Mit dem Gaisberglift, der gerne auch Räder transportiert, ist man bereits in ein paar Minuten wieder oben und kann den Trail auf ein Neues bezwingen.

Warnschild am Lisi-Osl-Trail
Lisi-Osl-Trail

5. Hüttengaudi

Man sollte einen Tag in Tirol zünftig ausklingen lassen. Hierfür bieten sich die zahlreichen Hütten an, die auf unterschiedlichen Höhen in den Bergen liegen.

Wir kehrten auf den letzten Nachmittag in der Sunnseit Hüttn ein und es wurde umgehend gemütlich! Biere und Schnäpse wurden gereicht, und man grillte uns über einem großen Feuer einen ganzen Berg Leckereien.

Toll ist diese Hütte gerade in Verbindung mit einem Besuch der Hohen Salve, Tirols Berg mit der spektakulärsten Aussicht. Von der Plattform aus schweift der Blick 360 Grad durch die Alpenregion. Auf der Spitze steht zudem das unwirklich anmutende Salvenkirchlein, Österreichs höchstgelegene Pilgerkirche. Im angrenzenden Wirtshaus gibt es alles, was das Herz begehrt – und dazu noch Panorama-Toiletten. So schön habe ich wohl noch nie gepinkelt!

Blick auf den Wilden Kaiser von der Hohen Salve
Wilder Kaiser von der Hohen Salve

Den Weg runter zur Hüttn kann man dann zu Fuss bestreiten. Oder aber man kürzt ihn etwas ab, indem man mit der Gondel zur Mittelstation hinunterfährt.

Nach dem Essen wurde es dann wirklich witzig, denn nun spielten die Jungs von Salvensound uns traditionelle Tiroler Musik – ein Erlebnis, das man sich bei einem Tirol-Besuch auf keinen Fall entgehen lassen sollte! Mit Gitarre, Akkordeon und Posaune machten die beiden Jungspunde Lukas und Daniel ein wahres Fass auf. Natürlich führte auch kein Weg am traditionellen Schuhplattler vorbei, an dem wir uns dann sogar selbst versuchten – mehr schlecht, als recht, wie ich vielleicht bemerken sollte. Ach ja, gejodelt wurde auch!

Zu guter Letzt stiegen einige von uns musikalisch bei den Jungs mit ein, der Rest der Gruppe tanzte dazu. Für mich persönlich vermutlich das schönste Erlebnis.

"Marco Buch" mit österreichischen Musikern auf der Alm in Tirol

Man kann sich der lebensbejahenden Natur der Tiroler nicht wirklich entziehen. Speis, Trank, Musik und Tanz – wer davon etwas versteht, der hat den Anderen wirklich schon mal einiges voraus! Ganz toll fasst dieses Gefühl der sogenannte Juchitzer zusammen, eine Art Jodel-Urschrei, der all die Freude auf einmal herauslässt. Oder, wie Daniel und Lukas es der internationalen Blogger-Gemeinde erklärten: „You have to juchitz, when all the happiness needs to come out!“

In diesem Sinne: Prost auf Tirol!

Transparenz: Ich wurde auf diese Reise von Tourismus Österreich, dem Kitzbüheler Alpen Marketing und dem Land Tirol eingeladen. Meine Meinungen bleiben davon wie üblich unberührt.

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